Erstens kommt es anders …

Am Morgen als wir den Addo-Park verlassen wollen, begibt sich Ernst nach einem  Frühstück bestehend aus Kohle-Tabletten (leider von Hevert und keine guten Merck-Compretten) rasch wieder in die Waagerechte. Wir bleiben also einen Tag länger im Addo-Park. Zeit, die Lore zur Vogel-Dressur nutzt.

So fahren wir einen Tag später als geplant – ehrlicherweise sollten wir an dieser Stelle zugeben, dass wir nach unserer Spontanentscheidung, von Windhoek aus nicht nach Angola, sondern nach Südafrika zu fahren, nie auch nur den Hauch einer Planung hatten – durch die Provinz Ostkap in Richtung Lesotho. Ostkap ist die ärmste der neun südafrikanischen Provinzen, mit bemerkenswerten Unterschieden zu Westkap mit der Hauptstadt Kapstadt. Hier liegt der Anteil der Weißen bei 15-20%, im Ostkap bei 4%. Bei unseren Restaurantbesuchen im Westkap fiel uns immer wieder auf, dass Schwarze nur im Service sind. Dort gibt es praktisch nur schicke Läden, hier freuen wir uns wieder über die ersten Verkaufsstände am Straßenrand. Es wird allmählich wieder wie „unser Afrika“!

Wir übernachten in der malerischen 1.400-Seelen-Gemeinde Lady Grey, nahe der Grenze zu Lesotho. Der Ort liegt in Kulisse, ein bisschen verschlafen vielleicht, aber in der Eigenwerbung stehen dafür die Beschreibungen „Peaceful and Spiritual, Magical and Mystical“.

Und wieder verbringen wir einen Tag mit Warten. Diesmal liegt es an den beiden Toyotas_ An Ernsts Landcruiser ist die Lichtmaschine defekt, die nicht einfach ausgetauscht (wo findet man schon Lichtmaschinen von 1989), sondern in stundenlanger Handarbeit repariert wird. Und an unserem Toyo ist mal wieder eine Dichtung am Vorderachskugelgelenk undicht. Hier rächt sich, dass wir 2022 bei der gleichen Reparatur in Malawi nur drei der vier benötigten Dichtungen besorgen konnten. Aber da es solche Dichtungen auch in Südafrika nicht überall gibt, muss das jetzt halten, bis wir in Johannesburg sind. Zur Sicherheit füllen wir etwas Öl am Differential nach. Wird schon reichen … Daumen drücken!

Vogel-Kunststücke
Hier hat die Stunde mehr als 60 Minuten
Wilde Kastanie
Fahrt durch das tiefgrüne Ostkap
Wenn es keine Computer-Diagnose gibt, nimmt man eben ein Stethoskop zur Fehlersuche
Die defekte Dichtung führt zu Öl-Schmiere-Flecken auf der Innenseite des Reifens

2 Antworten zu „Erstens kommt es anders …“

  1. Ich kann mich von 1991 noch an eine tolle Fahrt über den Sani Pass von Osten kommend nach Lesotho erinnern. Mit einem Golf etwas gewagt, aber Toyo schafft das!

    1. Chapeau! Das war wirklich abenteuerlustig, zumal vor über 30 Jahren. Aber auf meiner bucket list kann ich ihn leider nicht abhaken.

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