Letzter Teil der Anreise

Am nächsten Tag ziehen wir von unserem Innenstadt-Hotel ein bisschen durch die City. Kein Vergleich mit Nairobi. Nicht so international, nicht so hip, nicht so wohlhabend. Zur Geschichte: 1862 begann der Sultan von Sansibar mit dem Ausbau des Dorfes, das sein Nachfolger 1880 dann an die Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft verpachtete – und die gesamte Küste des heutigen Tansania gab’s noch obendrauf. Zehn Jahre später entdeckte die deutsche Bürokratie, sprich: Kolonialverwaltung von Deutsch-Ostafrika, und die entsprechenden Schutztruppen die Stadt und verwalteten von hier aus die bis 1916 existierende deutsche Kolonie. Mit heute mehr als 7 Mio Einwohnern und einem Bevölkerungswachstum von über 5% ist DAR (so die allseits verwendete Kurzform) eine der am stärksten wachsenden Städte der Welt.

Aber eigentlich wollte ich bei den Fledermäusen weitermachen. Sie hängen tagsüber in dichten Trauben an allen Bäumen. Als wir sie fotografierten, kommen zwei Männer, die uns mit wichtigen Gesichtern erklärten, dass das verboten sei. Nach einigem Palaver sahen sie ein, dass wir diese Form, seinen Lebensunterhalt zu verdienen, zwar akzeptieren, aber dennoch nicht zahlen werden. Irgendwann gaben sie dann doch auf, nicht ohne uns eindringlich und zum allerletzten Mal zu verwarnen.

Es folgt ein nicht lustiger 100-minütiger Flug durch eine große Schlechtwetterzone in den Süden Tansanias, dann noch ein 3-stündiger Höllenritt mit dem Taxi und endlich landen wir als sehr verspätete Dinner-Gäste auf der Fox-Farm (s. Januar 2022), wo unser Toyo steht.

Und als wir am nächsten Tag alle 4 Batterien anschließen, den Zündschlüssel drehen und der Motor springt sofort an, ist klar: Die Reise kann beginnen!

Und das tut sie auch prompt mit einer reizvollen und nachhaltigen Projektidee: Ein Bach, der auch in der Trockenzeit stets Wasser führt, könnte doch aufgestaut werden, um mit einem kleinen Wasserkraftwerk das Dorf der Waisenkinder und das neu geschaffene Berufsbildungs-zentrum für alleinstehende Mütter mit Strom zu versorgen, um so Babys mit heißem Wasser baden zu können, oder damit ihre Mütter ohne ständigen Stromausfall an der Nähmaschine arbeiten können.

Flughunde – keine Kokosnüsse
Luftlochsuchgerät
Die Erde hat uns wieder
Unser Cottage mit großem Kamin (bei 10 Grad Nachttemperatur auch nötig)
Toyo nach dem ersten Ausflug
Hier müsste man mal einen Damm und eine Turbine hinsetzen …

The next day, we wander a bit through the city center. No comparison with Nairobi. Not as international, not as hip, not as properous. History: In 1862, the Sultan of Zanzibar began to develp the village, which his successor then leased to the Germans in 1880 – and the entire coast of what is now Tanzania was added on top. Ten years later, the German bureaucracy discovered the town and administered the German colony from here until 1916. With more than 7 million inhabitants today and a population growth of over 5%, DAR (the commonly used abbreviation) is one of the fastest growing cities in the world.

But actually I wanted to continue with the bats. They hang in dense clusters from
all the trees during the day. As we were photographing them, two men come up to
us with important faces and explain that this is forbidden. After some palaver,
they realise that although we accept this unusual way of earning a living, we
will not pay. Eventually they give up, not without giving us an urgent warning
for the very last time. And with the same seriousness we promised never to take
a picture of a bat in Tanzania anymore.

What follows is a bumpy 100-minute flight through a large bad weather zone to the
south of Tanzania, followed by a 3-hour hellish ride by taxi and we end up as
very late dinner guests at Fox Farm (see January 2022), where our Toyo is
parked.

And when we connect all 4 batteries the next day, turn the ignition key and the
engine starts immediately, it is clear: The journey can begin!

And it does so promptly with an appealing and sustainable project idea: a little stream, which always has water even in the dry season, could be dammed up to supply the village of orphans and the newly created vocational training centre for single mothers with electricity, so that babies can be bathed with hot water, or so that their mothers can work on the sewing machine without a constant power cut.

4 Antworten zu „Letzter Teil der Anreise“

  1. Hallo Ihr Lieben, ich freu mich sehr euch auf eurer Reise begleiten zu dürfen. Ich wünsche schöne unvergessliche Erlebnisse. Super, dass ihr gut angekommen seid.
    Viele Grüße Gisela

    1. Schön, dass Du dabei bist. Wir freuen uns doch über unsere virtuellen Mitreisenden.

  2. Avatar von Christiane Lafeld

    Es ist so schön, Euch auch auf dieser Reise wieder zu begleiten, danke! Liebe Grüße vom Elbufer

    1. Danke, liebe Christiane! Ich habe Dich beim SDL-/AZuK-Wochenende in Bonn vermisst.
      Grüße aus Tansania
      Walter

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