Bagamoyo

Wir sind in DER historischen Stadt Ostafrikas angekommen. Hier siedelten die arabischen Händler, Perser aus Shiraz, dann die Omanis aus Sanisbar. Und von 1888-91 war Bagamoyo die Hauptstadt von Deutsch-Ostafrika, was dann bis 1916 Dar-es-Salaam wegen seines tieferen Hafens wurde. Der Name leitet sich vom Sklavenhandel des 19. Jahrhunderts ab – Bwaga-Moyo oder „Leg Dein Herz nieder“ auf Suaheli. Denn die 20 %, die den langen Fußmarsch (in Ketten!) vom Kongo bis an die Küste überhaupt überlebt hatten, wurden von hier zum großen Sklavenmarkt nach Sansibar verschifft, hatten hier schon resigniert und konnten nichts als ihr Herz in Afrika zurücklassen.

Wir campen (natürlich wieder als Einzige) in der von einem Saarbrücker-Südafrikanischen Ehepaar geführten Travellers‘ Lodge. Angeblich die beste Küche Bagamoyos, vor allem aber ein 5 Hektar großes Grundstück direkt am Strand mit allein 90 verschiedenen Palmenarten. Und von hier aus machen wir am nächsten Tag eine Stadtführung – zu Fuß und zur großen Freude von Lore auch auf Motorrädern – durch das verfallende Freilichtmuseum deutscher und arabischer Vergangenheit. Von der „Boma“ des ehemaligen Gouverneurs bis zur ersten deutschen Schule, von der ersten Moschee bis zur ersten katholischen Mission Ostafrikas.

Bagamoyo ist übrigens auch der Ausgangspunkt der Lebensreise von Yussuf, die der weithin unbekannte diesjährige Literatur-Nobelpreisträger Abdulrazak Gurnah in seinem Buch „Das verlorene Paradies“ beschreibt.

We have arrived in THE historic city of East Africa. Arab traders settled here, Persians from Shiraz, then Omanis from Sanisbar. And from 1888-91 Bagamoyo was the capital of German East Africa. The name derives from the 19th century slave trade – Bwaga-Moyo or „lay down your heart“ in Swahili. Because the 20% who survived the long walk (in chains!) from the Congo to the coast at all were shipped from here to the big slave market in Zanzibar. No wonder they had already resigned here and could leave nothing but their hearts behind in Africa.
We camp (again, of course, as the only ones) in the Travellers‘ Lodge run by a German-South African couple. Supposedly the best cuisine in Bagamoyo, but above all a 5 hectare property directly on the beach with 90 different species of palm trees alone. And from here we go on a guided tour the next day – on foot and on motorbikes as well – through the decaying open-air museum of German and Arabic past. From the former governor’s „boma“ to the first German school, from the first mosque to the first Catholic mission in East Africa. A melting pot of cultures.
Incidentally, Bagamoyo is also the starting point of Yussuf’s life journey, which this year’s widely unknown Nobel Prize winner for literature Abdulrazak Gurnah describes in his book „Paradise“.

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