Hannes Waders „Ich bin unterwegs nach Süden“ gilt auch für uns. Entlang der Küste Richtung Bagamoyo. Dabei durchqueren wir den Saadani National Park. Er ist über 1.000 Quadratkilometer groß und der jüngste Nationalpark in Tansania – mit dem Alliterations-Slogan „where the beach meets the bush“. Wir sind uns bewusst, dass wir wahrscheinlich keine großen Tierbegegnungen haben werden, es ist momentan überall zu grün, zu bewachsen, zu blickdicht. Ein Kranich, ein Wasserbock, eine kleine Giraffenherde und eine abgestürzte Cessna sind die Ausbeute unserer Safari. Ach ja, und das klare, durch den roten Sand jedoch braune Meer.
Aber die Alternative, außen um den Park herum zu fahren, hätte uns wohl vier Stunden gekostet. Und die Zeit hatten wir nicht, denn Toyo hatte nach vier Tagen Standzeit und Wackelkontakt am Solarregler seine Starterbatterien leergesaugt, gerade fünf Volt messe ich noch, und die knapp zwei Stunden für die morgendliche Fehlerdiagnose und den Rundum-Tausch unserer vier Batterien fehlten uns jetzt. Also rein in den Park, am Eingang mit Knurren akzeptiert, 90 USD nur für die Durchfahrt zu bezahlen, doch dann geht der Computer nicht. Und da die Parks in Tansania zu sehr 21. Jahrhundert sind, um Bargeld anzunehmen, einigen wir uns darauf, mitten im Park bei der Hauptverwaltung zu bezahlen. Ein großer Fehler!
Denn der übergenaue Park-General mit zwei Streifen auf den Schulterklappen stellt fest, dass unser Toyo keine nationale Zulassung hat, dass er weit über zwei Tonnen wiegt und wir selbst auch noch Ausländer sind. Schlimmer geht’s nimmer. Wir stehen vor der Wahl, eine Rechnung von 251 USD zu akzeptieren, oder umzukehren (Martina und Ernst werden sich an den Lake Manyara erinnern …). Während Kenia auf den Corona-bedingten Touristenmangel mit Preissenkungen für die Parks reagiert hat, schafft es Tansania mal wieder, alleinreisende Overlander in die Nachbarländer zu treiben. In einem sozialistischen Land ist es wohl plausibel, auf Umsatzausfälle mit Preissteigerungen zu antworten. Zähneknirschend bezahlen wir, denn sonst würden wir es nicht mehr bei Tageslicht schaffen, und mit zwei wahrscheinlich kaputten Batterien in der Wildnis zu übernachten, ist auch nicht prickelnd.
Southbound along the coast towards Bagamoyo. On the way, we cross the Saadani National Park. It is over 1,000 square kilometres in size and the youngest national park in Tanzania – with the alliterative slogan „where the beach meets the bush“. We are aware that we probably won’t have any big animal encounters, it’s too green and too overgrown to discover even an elephant behind a tree. A crane, a waterbuck and a small herd of giraffes are the spoils of our safari. Oh yes, and the clear, but brown sea due to the red sand.
But the alternative of driving around the park would have taken us four hours. And we didn’t have the time, because Toyo had drained its starter batteries after four days of standing still and a loose contact at the solar regulator, I’m still measuring just five volts, and we didn’t have the almost two hours for the morning fault diagnosis and the all-round replacement of our four batteries. So we went into the park, at the entrance we were ready to pay 90 USD with a growl, but then the computer didn’t work. And since the parks in Tanzania are too 21st century to accept cash, we agree to pay at the main office in the middle of the park. A big mistake!
Because the over-precise officer with two stripes on his epaulettes finds out that our Toyo has no national registration, that it weighs well over two tonnes and that we ourselves are foreigners. It couldn’t get any worse. We are faced with the choice of accepting a bill of 251 USD or turning back. Gritting our teeth, we pay, because otherwise we wouldn’t make it in daylight, and spending the night in the wilderness with two probably broken batteries isn’t thrilling either.
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