Mit ganz frischem Covid-19-Testergebnis auf dem iPhone durchqueren wir den Tsavo-West Nationalpark auf einer geteerten (!) und leeren Straße. Zügig, um möglichst bald an der Grenze zu sein. Denn auch mit der international anerkannten Zoll-Ausnahmeregelung, dem „Carnet de Passages“, darf unser Toyo nur 12 Monate in Kenia bleiben. Wir sind im November 2019 eingereist. Vor 25 Monaten. Aber dann kam die Pandemie.
Seit einem Jahr bin ich also ein illegaler Auto-Importeur. Wir stellen uns deshalb auf lange Diskussionen bei der Ausreise ein und befürchten, dass hohe Geldbeträge über oder unter dem Tisch fließen werden. Bewusst haben wir den kleinen Grenzübergang Taveta-Holili in der Nähe des Kilimandscharo gewählt, etwas verschlafen und bestimmt nichts für Karrieristen unter den Zollbeamten. Es ist eine one-stop Grenzkontrolle. Die kenianischen Beamten für die Ausreise und tansanischen Beamten für die Einreise sind in einem gemeinsamen Gebäude untergebracht. Am Eingang müssen wir einem sicherlich kenianischen Beamten Impfnachweis und PCR-Test zeigen. Er wird für längere Zeit der letzte Mensch sein, den wir mit Gesichtsmaske sehen, selbst wenn er sie nur unter der Nase trug.
Ausreisestempel, Visumsantrag und Einreisestempel für die Menschen laufen problemlos. Fehlen nur noch die zwei Stempel im Carnet für Toyo. Die tansanische Beamte hat damit keine Probleme, weiß sogar, wie sie das Carnet ausfüllen muss, keine Selbstverständlichkeit an afrikanischen Grenzen – besteht aber darauf, dass zuerst der kenianische Kollege abstempeln muss. Der ist aber irgendwo beim Mittagessen. Nach einer halben Stunde Wartezeit fragen wir, ob nicht irgendjemand sonst einen kenianischen Stempel ins Carnet drücken kann. Und nach mehreren Gesprächsrunden wird mir empfohlen, einmal quer durchs Niemandsland zu dem one-stop-Gebäude für die kenianische Einreise zu fahren. Dort finden wir aber nur einen Hilfszöllner, der noch nicht stempeln darf. Aber bald ist der Officer aufgetrieben, und als ich ihm schildere, welche Arbeitsmoral sein Kollege von der anderen Seite hat, der einfach während der Dienstzeit zum Essen geht, will er den schlechten Eindruck schnell korrigieren und stempelt ratzfatz. Nur mühsam bleibt der Freudenausbruch innerlich. Noch den tansanischen Stempel und wir sind in Tansania! Geschafft!! Juhu!!!
Und weil Beamte nicht fotografiert werden dürfen, hier wenigstens die Landesflagge. Sie symbolisiert das fruchtbare Land (grün), den Indischen Ozean (blau), die Bodenshätze (goldgelb) und die Menschen (schwarz).
With a very fresh Covid-19 test result on the iPhone, we cross the Tsavo West National Park on a tarred (!) and empty road. Quickly, in order to reach the border as soon as possible. Because even with the internationally recognised customs exemption, the „Carnet de Passages“, our Toyo is only allowed to stay in Kenya for 12 months. We entered in November 2019. 25 months ago. And then came the pandemic.
So for a year now I have been an illegal car importer. We are therefore bracing ourselves for long discussions when we leave the country and fear the large sums of money that might find a new owner. We deliberately chose the small, a bit sleepy Taveta-Holili border crossing near Kilimanjaro. It is a one-stop border control. The Kenyan officials for exit and Tanzanian officials for entry are housed in the same building. At the entrance we have to show a certainly Kenyan official proof of vaccination and PCR test. He will be the last person we’ll see with a face mask for a long time, even if he was only wearing it under his nose.
Exit stamp, visa application and entry stamp for the two Germans go smoothly. The only thing missing are the two stamps in the carnet for Japanese Toyo. The Tanzanian official has no problems with this, even knows how to fill in the carnet, not a matter of course at African borders – but insists that the Kenyan colleague has to stamp first. But he is somewhere at lunch…. After half an hour of waiting, we ask if someone else is allowed to use a Kenyan stamp. And after several rounds of conversation, I am advised to drive across no-man’s land to the one-stop building for Kenyan entry. And soon the Kenyan officer is found, and when I tell him about the work ethic of his colleague on the other side, who simply goes to lunch during working hours, he quickly wants to correct the bad impression and stamps in no time. Only with difficulty does the outburst of joy remain inside of us. We left Kenya without a fine and we enter Tanzania now! Yay!!
And because officials are not to be photographed, here’s at least the national flag. It symbolises the fertile land (green), the Indian Ocean (blue), the resources (golden yellow) and the people (black).
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